PAGO-Treffen in Stedten im südlichen Harzvorland
Da ich im letzten Jahr nicht zum Treffen in Bad Mondorf kommen konnte, war für mich das PAGO-Treffen 2019 in erster Linie ein Wiedersehen mit vielen alten Freunden. Unsere Runde war gar nicht so klein, und ich habe mich auch sehr gefreut, ein neues Mitglied kennenzulernen.
In dem kleinen Dörfchen Stedten in der Nähe zu Halle fand ich zu meiner großen Überraschung eine kleine Kirche aus dem 14./15. Jh., die ich nur durch einen Zufall von innen zu sehen bekam, weil dort gerade geputzt wurde. Niemand hätte dort einen sehr schönen restaurierten Altar aus etwa der gleichen Zeit, eine freigelegte Wandmalerei des Hl. Georg sowie eine 300 Jahre alte Orgel, die zum Teil schon restauriert war, vermutet. Es gibt keine genauen Daten zu dieser dem heiligen Martin geweihten Kirche, aber den Altar kann man im Internet finden (Suchbegriff „Stedten im Pfarrbereich Eisleben“).
Untergebracht waren wir in einem gut geführten Hotel mit vielen Treppen, die mich zunächst wie ein Labyrinth verwirrten, die einen aber dennoch dank guter Beschilderung aus jeder Richtung immer dort ankommen ließen, wo man hin wollte. Im Angebot hatte das Hotel ein kleines Hallenbad mit 32 Grad heißem Wasser, das Hotelgäste, wenn es nicht gerade von Vereinen oder Kursen besetzt war, kostenlos nutzen konnten – einfach herrlich!
Das einzige, was nicht so recht klappte, war, dass unser Raum abends um 21.30 abgeschlossen wurde, so dass das in die Kisten kieken zu kurz kam! Es musste auch sonst hin und wieder mal improvisiert werden, aber das war ja für uns noch nie ein Problem.
Das griechische Restaurant war ein eigenständiger Betrieb innerhalb des Hotelkomplexes mit leider unflexibler Meinung zu Öffnungszeiten. Das Essen schmeckte gut, aber irgendwie klappte es auch am Sonnabend nicht so ganz – unser total leer gegessenes Buffet wurde nur mit Kartoffeln, Blattsalat und später mit aufgetauten Torten aufgefüllt, die Hochzeit im Nachbarraum war wohl wichtiger…
Unsere erste Exkursion führte uns zum Geiseltalsee, einem großen See, der als Rekultivierungs-maßnahme im früheren Braunkohleabbaugebiet Geiseltal entstanden ist. Dort sahen wir die ersten der versprochenen Bienenfresser, die hier in den Abbruchkanten ihre Nisthöhlen bauen, und auch Kraniche. Die Exkursion in diese schöne Landschaft hat sich gelohnt.
Die zweite Exkursion ging zum Naturschutz- und Europäischen Vogelschutzgebiet Salziger See, sie wurde von dem Ornithologen Martin Schulze geführt. Hier sahen wir u.a. wieder Bienenfresser, die laut rufend über den Sandsteilhängen umherflogen. Sehr gut konnten wir auch einen Wendehals, akustisch angelockt von Herrn Schulze, beobachten. Agnes van der Sanden hat alle Sichtungen dokumentiert. Eine weiß blühende Pflanze, die dort auf dem Trockenboden wuchs, die aber keiner kannte, identifizierte ich zu Hause als Pfeilkraut bzw. Pfeilkresse Cardaria draba.
Für das philatelistische Programm hatte Herr Friemann alle bisher erschienenen 2-Blatt-Mini-Exponate mitgebracht. Auf Tischen ausgelegt konnten wir die große Vielfalt bzw. das enorme Potential, das es in unserer Gruppe gibt, sehr gut erkennen und bewundern. Die Diskussion darüber ergab, dass die Mini-Exponate den Autoren Spaß gemacht hatten und fortgesetzt werden sollen, jedoch unter etwas veränderter Themenstellung, so dass eigentlich jedes Mitglied teilnehmen kann.
Wir wünschen uns jedoch mehr Kommentare zu den kleinen Exponaten für den Rundbrief (keine herben Kritiken, denn der Spaß soll bleiben!). Also z.B. ob das Thema gut gelöst wurde, wo die Schwierigkeiten lagen, wie verschieden die Aufgabe aufgefasst wurde, welches Material eingesetzt wurde etc. – das alles sind Rückmeldungen für die einzelnen Autoren, für die ganze Gruppe und vor allem für unseren Rundbriefmacher, Herrn Friemann.
Über die Jahresversammlung kann im Protokoll nachgelesen werden.
Mein Dank für das schöne Treffen gilt allen beteiligten Organisatoren.
Brigitta Großkopf